Zuerst gilt es mit einigen Märchen über den Damaststahl aufzuräumen. - Harte und weiche Schichten Dies kann nur bei sehr dicken Lagen und wenigen Faltungen auftreten. Bei den üblichen Schmiedetechniken und Lagenzahlen für Damaststahl diffundiert der für die Härte verantwortliche Kohlenstoff zwischen den Schichten. So ergibt sich bei den von uns benutzten Stählen für das gesamte Damastpaket ein Kohlenstoffanteil von ca. 0,8 %. - Samuraischwerter... ...haben nichts mit Damaststahl zu tun. Hier wird ein traditionell erschmolzener (Mono-) Stahl (Tamahagane) mit ungleichmäßigem Kohlenstoffanteil durch Falten auf einen einheitlichen Kohlenstoffgehalt gebracht (siehe oben). Auch werden die Klingen nicht hunderte von malen gefaltet, sondern nur so oft wie es für den Kohlenstoffausgleich nötig ist (zwischen 10 und 15 mal). Diese Technik beherrschten in Europa die Schmiede schon Jahrhunderte vor den Japanern. Richtig ist aber, dass eine harte Schneidlage mit weicherem Außenmaterial ummantelt wird oder der harte Stahl einen weichen Kern einfasst. - Je mehr Lagen, desto besser. Stimmt auch nicht. Bei jeder Faltung verbrennt ein wenig Kohlenstoff. Wenn also zu oft gefaltet wird, bleibt ein nicht härtbarer "Eisenklumpen" über. Auch ist bei steigender Lagenzahl das Muster immer schlechter erkennbar. Über 1000 Lagen erfordern schon ein gutes Auge. Was bleibt also übrig? Moderner Damaststahl dient dazu, ein optisch ansprechendes Muster in die Klinge zu bringen. Schärfe und Schnitthaltigkeit sind dabei nicht besser, als bei den rostenden Monostählen soweit gleiche Legierugen benutzt werden. Die Benutzung von Damaststahl hat nur ästhetischen Gründe. Dabei kommen bei uns verschiedene Grundmuster zum Einsatz. Wilder Damast Diese Damastart ensteht durch wiederholtes Falten des Stahls bis zur gewünschten Lagenzahl. Beim anschließenden Schleifen wird das unregelmäßige Muster sichtbar. Torsionsdamast Damast mit fünf bis zu hundert Lagen wird hierzu in Stangen mit quadratischem Querschnitt geschmiedet und in sich selbst verdreht. Je nach Enge der Windungen und dem anschließenden Abtrag beim Schleifen entstehen unterschiedliche Muster. Werden mehrere Torsionsstränge miteinander verschweißt, spricht man von Multibarrendamast. Mosaikdamast Bei diesem Damast werden Stahlstücke zu teilweise sehr komplexen Mustern zusammengelegt, feuergeschweißt und ausgeschmiedet. Wir beschränken uns auf einfache Streifendesigns, da unsere Klingen Gebrauchsgegenstände sind und nicht den Eindruck "zu schade zum Benutzen" erwecken sollen.